Samstag, 25. November 2017
Ansichten die unterschiedlich nicht sein könnten
Gestern bin ich um 6 Uhr aus dem Geschäft raus. Ich bin noch einkaufen gegangen und dann nach Hause. T. wäre zwar mitgegangen aber es wäre zu kompliziert gewesen erst nach Hause zu fahren um dann noch mal los zu gehen. Zu Hause ging das Telefon und Internet nicht und ich hing noch eine Dreiviertelstunde in der Warteschleife unseres Anbieters um es wieder zum Laufen zu bringen. T. ist zwischenzeitlich Fußball schauen gegangen. Wann ist das eigentlich passiert, dass ich für alles was anfällt zuständig bin? T. hat die Wohnung gesaugt wobei man sagen muss dass damit lediglich gemeint ist dass er den Staub-Roboter hat laufen lassen. Aber ich bin zu müde und zu ausgelaugt um mich darüber gerade aufzuregen.

Immerhin kam T. nicht allzu spät und nicht betrunken nach Hause. Ich bin jetzt schon wieder wach und T. Ist gerade gegangen einem Kumpel beim Umzug zu helfen. Ich denke es wird ein ruhiges Wochenende.

Ich habe mir überlegt Plätzchen zu backen es dann aber auf nächste Woche verschoben. Oder zumindest auf morgen. Heute möchte ich unbedingt den Adventskalender für meine Eltern fertig machen und die Weihnachtsdeko hochholen und schauen was ich noch für das Weihnachtsessen brauche. Ich liebe Weihnachten.

Mein Bruder hat in Leipzig jetzt schon das zweite Vorstellungsgespräch. Es ist wohl unausweichlich dass er tatsächlich wegzieht. Das wird ein riesen Theater geben mit meinem Vater schließlich hat mein Bruder ihm erst vor ein paar Monaten den Garten abgekauft. Meine Mutter habe ich neulich schon bei dem bloßen Gedanken mein Bruder könnte wegziehen beim Heulen trösten müssen.

Seit mein Vater krank ist sowieso alles so schwierig. Meine Eltern haben sich ja noch nie gut verstanden aber mein Vater ist dieses Jahr ständig zwischen dem Trip es hat sowieso keinen Sinn mehr irgendwas zu machen da ich sowieso bald sterbe und dem Egotrip bestimmen zu dürfen was unternommen wird. Auf jeden Fall hat er sich selbst in den Käfig gesperrt und ist nur am Jammern. Es ist furchtbar sein Vater so zu sehen. Bei der letzten Untersuchung habe ich dem Arzt gesagt,dass mein Vater eine Kur braucht mit psychologischer Betreuung. Um das zu beschleunigen wird er bei der nächsten Untersuchung im Februar stationär aufgenommen und kommt dann gleich in die Kur. Als er vor Jahren mal wegen Mobbing krankgeschrieben und in Reha war hat das zumindest für eine gewisse Zeit was gebracht. Wie schon die letzten Jahre bin ich sowieso immer allein für meinen Vater da. Ich war im Krankenhaus, ich habe mit ihm telefoniert, ich habe mit den mit den Ärzten gesprochen. Meine Schwester interessiert es einen Dreck und mein Bruder sagt immer nur wenn ich Hilfe brauche soll ich mich melden. Der Freund von meinem Bruder versucht inzwischen zumindest regelmäßig Besuche herbeizuführen. Dafür bin ich ihm dankbar. Wir sind drei Kinder und es kann nicht alles meine Aufgabe sein mich zu kümmern. Allerdings scheine ich wohl die einzige zu sein die das Bedürfnis hat das zu machen. Ich kann gar nicht anders. Ich weiß wie es ist sich anfühlt alleine zu sein. T. hat sich bei mir im Krankenhaus auch nicht gekümmert. Ja er war da,aber er hat sich nicht gekümmert. Hat nicht die Ärzte gefragt, er hat nicht Hebel und Wege in Bewegung gesetzt dass man sich um mich kümmert, dass man meine Schmerzen nimmt. Er stand einfach nur dagestanden und meine Hand gehalten während ich vor Schmerzen nicht mehr ansprechbar war. In dem Fall war das zu wenig und die Konsequenz ist, dass man sich zu spät um mich gekümmert hat und ich jetzt keine Kinder mehr kriegen kann. Ich würde niemals zulassen das ein Mensch den ich liebe weiß wie sich sowas anfühlt. Zumindest nicht wenn ich es verhindern kann.

Liegen Depressionen eigentlich in der Familie? Na ja aber ich glaube immer noch dass ich nicht depressiv bin derzeit. Nicht so wie T. sagt nur ein paar Pillen einnehmen muss damit mein Leben wieder schön ist.

Klar gebe ich meine Ehe nicht so einfach auf, aber ich merke einfach das T. und ich uns immer weiter entfernen und mehr nebeneinander her leben als miteinander. Ich war Anfang der Woche so sauer auf T. nach dem Wochenende, dss ich sogar meine Wut bei einer Kollegin Platz machen musste. Ich rede ja normalerweise nicht viel über private Dinge im Geschäft. Ich weiß selbst von früher dass ich bei manchen Kollegen manche Dinge nicht wissen wollte und ich mir gewünscht hätte sie nie erfahren zu haben. Auf jeden Fall weil meine Kollegin entsetzt. Ich habe sie auf Facebook und sie meinte da würden wir so mega glücklich rüberkommen. Sie hatte immer den Eindruck das wäre die große Liebe.

Die große Liebe. Ich will das nicht von vorne rein verneinen. Will T. nicht unrecht tun. Wenn ich jetzt schreibe, dass er nicht meine große Liebe ist bereue ich es vielleicht irgendwann. Ich würde ihm das nie sagen. Mit T. war am Anfang alles so einfach, alles spaß alles lustig. Das mit uns hat sich entwickelt ohne irgendwelche Diskussionen oder Probleme. Aber das Leben hat uns viele Steine in den Weg legt. Inzwischen habe ich mehr den Eindruck dass wir gute Freunde sind die sich mögen aber Liebe?

Mutter Teresa hat mal gesagt wenn man so sehr liebt bis es schmerzt dann kommt danach nichts mehr außer noch mehr Liebe. Und geliebt bis es schmerzt habe ich nur einen. Und auch wenn wir seit Jahren kein Kontakt mehr haben und ich weiß auch dass es besser ist , so tut es an manchen Tagen immer noch weh. Ich gebe mich nicht der Illusion hin das ist heute funktionieren würde. Ich bin nicht mehr die die ich mal war. Aber manchmal wünsche ich mir, dass ich noch mal die Chance habe so richtig richtig zu lieben und mich geborgen fühlen zu können. Ich mag nicht immer die Starke sein und die die sich um alles kümmert. Ja ich habe mich nach IHM entschieden nie wieder etwas mit einem Macho anzufangen. T. ist genau das Gegenteil, geht man jetzt mal fußball und saufen ab. Aber so ein bisschen mehr Initiative und Männlichkeit fehlt mir jetzt. Noch habe ich aber Angst das mir bei einem anderen dann wieder die Freiheit fehlt.

Ich habe heute noch einen guten Kontakt zu einem meiner Ex und kann mich noch gut daran erinnern, dass es mir definitiv zu viel war wie er sich um mich gesorgt hat. Freundschaftlich verstehen wir uns gut, partnerschaftlich war es eine Katastrophe. Zum einen geschuldet dass er mein Lückenbüßer war - für IHN - zum anderen dass ich wirklich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin. Ich brauche nicht viel und bin ein treuer Mensch aber das schlimmste das man mir amtun kann, ist mir die Luft zum Atmen nehmen. Mein Ex hat sie mir damals genommen und mich geradewegs wieder in SEINE Arme getrieben. Wir verstehen uns gut,aber ich würde ihm niemals sagen dass er nur ein Lückenbüßer war, denn ich weiß er würde mich heute noch genauso wieder zurücknehmen. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er mich auf ein Podest gestellt hat und mich wahnsinnig eingeengt gefühlt habe so war ich seine große Liebe und die Beziehung für ihn wie keine vorher und kein hinterher. So ist das mit den großen Lieben. ER hat mich vermutlich inzwischen vergessen. Aber für mich wird er immer der eine bleiben. Was aber nicht mal bedeutet dass die Beziehung so toll war. Sie war eigentlich furchtbar und stressig. Er hat mich wahnsinnig gemach. ich habe in meinem Leben noch nie so viel geweint wie in diesen Jahren. Aber so ein Gefühl in meinem Herzen hat es nie wieder gegeben.

Meine Geschichte ist kein Märchen . Sie ist eher ein "Vom Winde verweht".

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