Mittwoch, 8. November 2017
Sachliche Romanze
Dieses Gedicht von Erich Kästner hab ich nie vergessen. Schon alleine deshalb da es das einzige Gedicht aus meiner Schulzeit ist das ich immer noch auswendig aufsagen kann.

Komisch dass mir die Bedeutung der Worte aber erst jetzt richtig bewusst wird.

Schlagartig.

Ausgelöst durch ein rumalbern mit meinem Physiotherapeuten über die Unterschiede unserer Partner zu uns selbst. Er meinte dann: " und doch genau deswegen liebst du deinen Mann "

In Filmen oder Büchern würde man dann sagen: die Antwort darauf kam etwas zu zögerlich um wahr zu sein.

Ich habe gestutzt und als mir bewusst wurde, dass es einer Antwort bedarf nur "ja natürlich " gesagt.

Allerdings bin ich mir nicht mehr sicher. Liebe ich ihn wirklich noch? Ist es nach 8 Jahren nicht normal, dass die Schmetterlinge und auch dieses schöne warme Gefühl im Bauch verflogen ist wenn ich ihn anschaue?!

Ist es Zeit zu gehen, zu kämpfen oder es zu belassen wie es ist?

Was wenn da nur eine Leere ist wo mal Gefühle waren?




Für Diejenige die es nicht kennen:

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut)
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend sassen sie immer noch dort.
Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.

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