Sonntag, 26. November 2017
NEUE ZIELE - NEUE HOFFNUNG?
"Jedes Jahrzehnt des Menschen hat sein eigenes Glück, seine eigenen Hoffnungen und Aussichten."

Ich bin mitten in meinem Jahrzehnt und schon innerhalb diesem hat sich alles völlig gedreht. Die Zwanziger waren wirklich völlig anders. Immer auf der Suche nach der großen Liebe, viele Dates, viel Liebeskummer, viel Zerstreuung. Immer unterwegs, immer am Feiern, die Arbeit lief nebenbei denn das Privatleben hätte einen völlig im Griff.

Ende 20 dann die erste Krise. Alles in Frage gestellt. Der überstürzte Umzug weg von der Heimat. Der ursprüngliche Plan zu meinem jetzigen Ex - ich nenne ihn absofort S. - zuziehen würde von IHM durchkreuzt, nennen wir ihn einfachheitshalber J.

Mein Lückenbüsser S. würde abgestossen weil J. wieder aktuell würde. Wie immer nicht auf Dauer und immer ziemlich dramatisch war J. zwar von meinem Umzug nicht begeistert. Ich wollte damals hören, dass ich bleiben soll. Er sagte es nicht und ich zog aus Trotz um :-)

Jahre später also- in denen J. und ich uns immer wieder trafen und die Phasen von total intensiv bis völlig abgekühlt wechselten Begriff ich meinen Fehler. Ich könnte meinen Wohnort wechselt aber mein Problem nahm ich immer mit.

So entschied ich mit 28 wieder zurückzukehren. Mich hatte immer wieder die Frage gequält "war es mit J. nur so kompliziert wegen der Entfernung? Hätte es funktioniert wenn ich geblieben Wäre?

Ich wechselte den Job, zog um und schrieb J. als ich die erste Nacht in meiner Wohnung war. J. kam sofort vorbei. Am nächsten Morgen dann Begriff ich endlich was ich längst hätte begriffen sollen: Manchnsl ist Liebe nicht genug.

Ich frag mich kein weiteres Mal mit J. Fühlte mich losgelöst. War nicht mehr auf der Suche nach der Liebe oder nach irgendwas. Ging mit meinen alten Freundinnen weg und neuen Kolleginnen. Ich war frei.

Zwei Monate später lernte ich T. kennen. Ich fand ihn süss und nett. Nahm ihn als Mann gar nicht wahr. Und irgendwann kam es wie es kam und heute sind wir verheiratet. Immer noch viel unterwegs und viel am Feiern aber eben zu zweit.

Ich bin abgewichen von dem was ich eigentlich sagen wollte.

Als Frau verändern sich die Ansichten drastisch. Die biologische Uhr tickt. Der Nestbautrieb erwacht. Man feiert und trinkt weniger, man bereitet sich innerlich darauf vor jemanden zu behüten und zu beschützen. Wir heirateten, zogen um auf s Land. Bereit also eine Familie zu gründen. Nur dass ich also nun keine Kinder bekommen konnte. Also war es Anfang 30 hart und man müsste seine Wünsche begraben und neue Wege suchen.

Jetzt sind wir also hier. Ich bin keine 20 mehr. Finde kch lege meine Erwartung in einen Job, keine Kinder bedeutet also auch ohne Unterbrechung einen Vollzeitjob.

Ich bin keine 20 mehr. Finde keine Erfüllung mehr im Feiern und trinken. Klar kommt das vor, aber mir ist der Tag danach zu wichtig um ihn verkatert auf dem Sofa zu liegen.

Hier unterscheiden sich Männer und Frauen. Männer passen sich als Väter zwar an, können aber auch kindlos weiter wie in den 20igern Leben. Wir Frauen hören unsere Uhr trotzdem weiter ticken.


Und jetzt steh ich hier. 36 - also mitten in meinem Jahrzehnt, in einer Krise. Mein Glück noch nicht wieder gefunden, meine Hoffnung zerstört und meine Aussichten miserabel. ABER ich bin ja erst mitten drin.

Und da bin ich wieder an dem Punkt. Job wechseln oder Hund anschaffen. Was zu erst?

Es ist nicht so, dass der Hund ein Kind ersetzt. Der Wunsch nach einem Hund ist der einzige Wunsch der sich durch alle meine Jahrzehnte zieht. Mir war immer Klar, dass ein Hund in mein Leben kommt. Früher alleine war der falsche Zeipunkt. Mit T. wollten wir einen Hund wenn die Kinder grösser sind und spätestens in der Rente. Nach der letzten negativen künstlichen Befruchtung war mir Klar, dass ich spätestens mit 40 einen möchte. Jetzt kommt es mir lächerlich vor. Warum soll ich immer warten? Hätte ich mit Kindern nicht auf den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Mann gewartet, hätte ich heute welche.

Es ist Zeit sich neue Ziele zu setzen um auf neue Aussichten hoffen zu können!

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Samstag, 25. November 2017
Ansichten die unterschiedlich nicht sein könnten
Gestern bin ich um 6 Uhr aus dem Geschäft raus. Ich bin noch einkaufen gegangen und dann nach Hause. T. wäre zwar mitgegangen aber es wäre zu kompliziert gewesen erst nach Hause zu fahren um dann noch mal los zu gehen. Zu Hause ging das Telefon und Internet nicht und ich hing noch eine Dreiviertelstunde in der Warteschleife unseres Anbieters um es wieder zum Laufen zu bringen. T. ist zwischenzeitlich Fußball schauen gegangen. Wann ist das eigentlich passiert, dass ich für alles was anfällt zuständig bin? T. hat die Wohnung gesaugt wobei man sagen muss dass damit lediglich gemeint ist dass er den Staub-Roboter hat laufen lassen. Aber ich bin zu müde und zu ausgelaugt um mich darüber gerade aufzuregen.

Immerhin kam T. nicht allzu spät und nicht betrunken nach Hause. Ich bin jetzt schon wieder wach und T. Ist gerade gegangen einem Kumpel beim Umzug zu helfen. Ich denke es wird ein ruhiges Wochenende.

Ich habe mir überlegt Plätzchen zu backen es dann aber auf nächste Woche verschoben. Oder zumindest auf morgen. Heute möchte ich unbedingt den Adventskalender für meine Eltern fertig machen und die Weihnachtsdeko hochholen und schauen was ich noch für das Weihnachtsessen brauche. Ich liebe Weihnachten.

Mein Bruder hat in Leipzig jetzt schon das zweite Vorstellungsgespräch. Es ist wohl unausweichlich dass er tatsächlich wegzieht. Das wird ein riesen Theater geben mit meinem Vater schließlich hat mein Bruder ihm erst vor ein paar Monaten den Garten abgekauft. Meine Mutter habe ich neulich schon bei dem bloßen Gedanken mein Bruder könnte wegziehen beim Heulen trösten müssen.

Seit mein Vater krank ist sowieso alles so schwierig. Meine Eltern haben sich ja noch nie gut verstanden aber mein Vater ist dieses Jahr ständig zwischen dem Trip es hat sowieso keinen Sinn mehr irgendwas zu machen da ich sowieso bald sterbe und dem Egotrip bestimmen zu dürfen was unternommen wird. Auf jeden Fall hat er sich selbst in den Käfig gesperrt und ist nur am Jammern. Es ist furchtbar sein Vater so zu sehen. Bei der letzten Untersuchung habe ich dem Arzt gesagt,dass mein Vater eine Kur braucht mit psychologischer Betreuung. Um das zu beschleunigen wird er bei der nächsten Untersuchung im Februar stationär aufgenommen und kommt dann gleich in die Kur. Als er vor Jahren mal wegen Mobbing krankgeschrieben und in Reha war hat das zumindest für eine gewisse Zeit was gebracht. Wie schon die letzten Jahre bin ich sowieso immer allein für meinen Vater da. Ich war im Krankenhaus, ich habe mit ihm telefoniert, ich habe mit den mit den Ärzten gesprochen. Meine Schwester interessiert es einen Dreck und mein Bruder sagt immer nur wenn ich Hilfe brauche soll ich mich melden. Der Freund von meinem Bruder versucht inzwischen zumindest regelmäßig Besuche herbeizuführen. Dafür bin ich ihm dankbar. Wir sind drei Kinder und es kann nicht alles meine Aufgabe sein mich zu kümmern. Allerdings scheine ich wohl die einzige zu sein die das Bedürfnis hat das zu machen. Ich kann gar nicht anders. Ich weiß wie es ist sich anfühlt alleine zu sein. T. hat sich bei mir im Krankenhaus auch nicht gekümmert. Ja er war da,aber er hat sich nicht gekümmert. Hat nicht die Ärzte gefragt, er hat nicht Hebel und Wege in Bewegung gesetzt dass man sich um mich kümmert, dass man meine Schmerzen nimmt. Er stand einfach nur dagestanden und meine Hand gehalten während ich vor Schmerzen nicht mehr ansprechbar war. In dem Fall war das zu wenig und die Konsequenz ist, dass man sich zu spät um mich gekümmert hat und ich jetzt keine Kinder mehr kriegen kann. Ich würde niemals zulassen das ein Mensch den ich liebe weiß wie sich sowas anfühlt. Zumindest nicht wenn ich es verhindern kann.

Liegen Depressionen eigentlich in der Familie? Na ja aber ich glaube immer noch dass ich nicht depressiv bin derzeit. Nicht so wie T. sagt nur ein paar Pillen einnehmen muss damit mein Leben wieder schön ist.

Klar gebe ich meine Ehe nicht so einfach auf, aber ich merke einfach das T. und ich uns immer weiter entfernen und mehr nebeneinander her leben als miteinander. Ich war Anfang der Woche so sauer auf T. nach dem Wochenende, dss ich sogar meine Wut bei einer Kollegin Platz machen musste. Ich rede ja normalerweise nicht viel über private Dinge im Geschäft. Ich weiß selbst von früher dass ich bei manchen Kollegen manche Dinge nicht wissen wollte und ich mir gewünscht hätte sie nie erfahren zu haben. Auf jeden Fall weil meine Kollegin entsetzt. Ich habe sie auf Facebook und sie meinte da würden wir so mega glücklich rüberkommen. Sie hatte immer den Eindruck das wäre die große Liebe.

Die große Liebe. Ich will das nicht von vorne rein verneinen. Will T. nicht unrecht tun. Wenn ich jetzt schreibe, dass er nicht meine große Liebe ist bereue ich es vielleicht irgendwann. Ich würde ihm das nie sagen. Mit T. war am Anfang alles so einfach, alles spaß alles lustig. Das mit uns hat sich entwickelt ohne irgendwelche Diskussionen oder Probleme. Aber das Leben hat uns viele Steine in den Weg legt. Inzwischen habe ich mehr den Eindruck dass wir gute Freunde sind die sich mögen aber Liebe?

Mutter Teresa hat mal gesagt wenn man so sehr liebt bis es schmerzt dann kommt danach nichts mehr außer noch mehr Liebe. Und geliebt bis es schmerzt habe ich nur einen. Und auch wenn wir seit Jahren kein Kontakt mehr haben und ich weiß auch dass es besser ist , so tut es an manchen Tagen immer noch weh. Ich gebe mich nicht der Illusion hin das ist heute funktionieren würde. Ich bin nicht mehr die die ich mal war. Aber manchmal wünsche ich mir, dass ich noch mal die Chance habe so richtig richtig zu lieben und mich geborgen fühlen zu können. Ich mag nicht immer die Starke sein und die die sich um alles kümmert. Ja ich habe mich nach IHM entschieden nie wieder etwas mit einem Macho anzufangen. T. ist genau das Gegenteil, geht man jetzt mal fußball und saufen ab. Aber so ein bisschen mehr Initiative und Männlichkeit fehlt mir jetzt. Noch habe ich aber Angst das mir bei einem anderen dann wieder die Freiheit fehlt.

Ich habe heute noch einen guten Kontakt zu einem meiner Ex und kann mich noch gut daran erinnern, dass es mir definitiv zu viel war wie er sich um mich gesorgt hat. Freundschaftlich verstehen wir uns gut, partnerschaftlich war es eine Katastrophe. Zum einen geschuldet dass er mein Lückenbüßer war - für IHN - zum anderen dass ich wirklich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin. Ich brauche nicht viel und bin ein treuer Mensch aber das schlimmste das man mir amtun kann, ist mir die Luft zum Atmen nehmen. Mein Ex hat sie mir damals genommen und mich geradewegs wieder in SEINE Arme getrieben. Wir verstehen uns gut,aber ich würde ihm niemals sagen dass er nur ein Lückenbüßer war, denn ich weiß er würde mich heute noch genauso wieder zurücknehmen. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er mich auf ein Podest gestellt hat und mich wahnsinnig eingeengt gefühlt habe so war ich seine große Liebe und die Beziehung für ihn wie keine vorher und kein hinterher. So ist das mit den großen Lieben. ER hat mich vermutlich inzwischen vergessen. Aber für mich wird er immer der eine bleiben. Was aber nicht mal bedeutet dass die Beziehung so toll war. Sie war eigentlich furchtbar und stressig. Er hat mich wahnsinnig gemach. ich habe in meinem Leben noch nie so viel geweint wie in diesen Jahren. Aber so ein Gefühl in meinem Herzen hat es nie wieder gegeben.

Meine Geschichte ist kein Märchen . Sie ist eher ein "Vom Winde verweht".

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Donnerstag, 23. November 2017
Die Nerven liegen blank
Gestern bin ich abends total ausgeflippt als t. mich um halb 7 noch beauftragt hat das Abendessen einzukaufen. Ist ja schön dass er so lange arbeitet. Ich aber auch!!!Allerdings ist es ja nicht s, dass er Stress hat,sondern einfach nur die Arbeit etwas rauszögern und dann noch für seine Überstunden bezahlt zu werden.

Ich hingegen sitz den ganzen Tag am PC und komme trotzdem kein Stück von meinen Arbeitsbergen runter. Wie ihr wisst ist t. dann Freitag oder Samstag unterwegs zum Fußball und am nächsten Tag so verkatert, dass er den Rest des Wochenendes auf dem Sofa verbringt. Ich bin so sauer, dass alles an mir hängen bleibt oder liegen bleibt und ich jetzt auch noch einkaufen gehen darf wobei er mehrfach am Tag mit seinem Auto an einem Geschäft vorbei kommt. Ist ja schön dass ihn das nicht interessiert wie es zu Hause aussieht, aber mich stört es. Und solange er hier wohnt hat er gefälligst auch die Hälfte beitragen. ist ja nicht so dass er mehr verdient!

Wir haben den Abend dann getrennt voneinander fern geschaut, getrennt gegessen, getrennt die Spülmaschine eingeräumt und T. ist maulend noch eine Maschine Wäsche einschalten gegangen. Als ich ins Bett bin hat t. schon geschlafen und heute morgen haben wir versucht einigermaßen normal miteinander umzugehen.

Habe ich übertrieben? Aber warum soll ich alles machen?

Dann war gestern mein Chef mit seinem Hund da und ich habe mich nicht getraut zu fragen ob ich auch einen ins Büro mitnehmen kann. Warum habe ich mich nicht getraut? Mehr als nein sagen kann er doch nicht. Ist ja nicht so, dass ich morgen gleich einen mitbringen würde. Die Arbeit muss erst wieder auf einen normalen Level kommen. Noch eine Woche. Was dann nicht gekündigt und umgedeckt ist, ist es eben nicht.

Ich nehme mir heute mal wieder vor um 5 Uhr Feierabend zu machen. Wie schon den ganzen Monat. Auch wenn ich mich wiederhole: Noch eine Woche!!!

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