Samstag, 8. April 2017
Das stärkere Geschlecht
Ich hab keine Lust mehr darauf immer stärker zu sein. T. verlässt sich immer darauf, dass ich alles regelmäßig und manage. Schwäche oder Gefühlsduselei sind ihm zu wider.

HALLOOOOO?! ICH BIN EIN F R A U !!!!!

Wenn ich so darüber nachdenke wie ich als 18 Jährige immer dafür gekämpft habe, dass man denkt ich steh im Leben und allen versucht habe zu beweisen ich sei alleine stark genug. Heute würde ich gerne einen Partner haben an dessen Seite ich mich anlehnen kann, der mein Fels in der Brandung ist und für mich stark ist. Das habe ich nun davon -von dieser beschissenen Gleichberechtigung und von dem immer stark sein wollen.

Heute muss ich lachen, wenn ich mich an H. erinnere der mich 19.jährige auf einen Podest gestellt hat, mir Auto- und Ladentüren aufgehalten hat, der mich immer auf der Gehweginnenseite hat Laufen lassen, der meine Hand genommen hat beim Überqueren von Straßen und der mich Nacht um Nacht im Arm gehalten hat und wenn ich mich umgedreht habe um das Bett herum gegangen ist um mich wieder von der anderen Seite her zu umarmen. Für mich war das einengend. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Ist es absurd, dass mir nun - so viele Jahre später - genau das fehlt? Heute hätte ich gerne einen Mann der sich um mich kümmert.

Ich habe die Männer damals nicht verstanden warum ich mich ständig melden sollte und hab mich darüber lustig gemacht, dass sie sich Sorgen um mich machen.

Heute wünschte ich T. würde mir die Türen aufhalten, mir über die Wange streicheln, meine Stirn küssen, nachfragen wo ich so lange bleibe oder eifersüchtig werden. Aber wenn eine Freundin und ich angegraben werden beschützt er meine Freundin und sagt über mich ich könne mich besser alleine wehren. Das hab ich davon. Oder er - wenn ich irgendwann einmal einen Mann treffe der all das wieder für mich ist.

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Freitag, 7. April 2017
Zwiegespalten
Oh gott!

Ich war mir gar nicht bewusst wie viel ich zugenommen haben muss. Oder sehe ich schon lange so aus? Kennt ihr das wenn ihr Euch wohl fühlt und dann ein Bild von euch diese Illusion zerstört? Ja da ist dieser bekannte verzerrte Spiegel.

Vielleicht spielen auch einfach nur die Hormone verrück. Aber egal warum ich kann mich heute überhaupt nicht ausstehen. Ich vermeide es Bilder von mir zu machen und wurde kalt erwischt als es in meiner Firma ein Fotoshooting gab. Ich hätte am liebsten geheult und gebeten noch mal neue Bilder zu machen. Ich sehe so furchtbar aus. Aber das hätte es heute auch nicht besser gemacht.

Alles was mit der Arbeit zu tun hat ist für mich schwer zu beschreiben.
Ich bin total zwiegespalten: ich weiß ich muss wieder arbeiten, aber ich habe absolut keine Lust!!! So gar nicht. Ich kann mir nicht vorstellen 8 Stunden am Tag im Büro zu sitzen irgendwelche Anrufe und Poststücke zu bearbeiten.

Irgendwie ist doch alles sinnlos :-(

Am liebsten würde ich mich einfach nur in meinem Bett verkriechen, die Decke über denKopf ziehen und... ja was und? Was würde ich mit meiner Zeit anstellen? Mein Gott ich bin noch weit von meiner Rente entfernt. also was soll ich tun wenn nicht arbeiten. und wahrscheinlich ist es egal was ich arbeite. Lust werde ich wohl nie wieder verspüren. Ich will meine Naivität wieder zurück als ich jeden Tag arbeiten gegangen bin ohne darüber nachzudenken ohne nach etwas anderem zu streben.

Wenn ich dich nur wüsste was das ANDERE Ist?! wenn ich doch nur wüsste was ich mit meinem Leben sinnvolles anstellen soll.

Muss ich überhaupt irgendwas tun? Wenn ich das falsche tue werde ich mir es später vorwerfen. Aber irgendwie steh ich mir selber im Weg!!!

Sollte ich nicht froh sein arbeiten gehen zu dürfen? Sollte ich nicht zu schätzen wissen was ich habe?

Und dann ist da noch T. überziehe ich das auch? Macht mich diese Ohnmacht die mich umgibt gefühllos? Hat er sich vielleicht gar nicht geändert sondern nur ich? Auch deswegen ist alles für mich irgendwie total sinnlos. Irgendwie bin ich total abgefuckt.

T. hat mich heute vom Geschäft abgeholt und wir sind in die Stadt gefahren. Ich bin zum Friseur.

Ich gehe da nicht gerne hin. Ich finde dieses Licht und die ganzen Spiegel so furchtbar. Warum sieht man da immer noch schlimmer aus als man überhaupt aussieht? Mir kommt es so vor als würde da mein verkorkstes Inneres nach Außen gekehrt.

Früher hab ich mich nach so einem Termin immer toll gefühlt. Jetzt ist es nur noch ein Übel das ich über mich ergehen lassen muss. Ich fühle mich nur noch elendiger und das was ich im Spiegel heute gesehen habe gefällt mir nicht.

T. und ich waren dann noch Mittagessen. Wenn er um mich rum ist oder ich im Geschäft abgelenkt bin dann mach ich mir keine Gedanken darüber. Aber wehe ich bin alleine dann geht mein Kopfkino wieder los.

Ja wir haben uns unterhalten. Aber ich hab nicht mehr das Gefühl seine Hand halten zu müssen oder ihm über die Wange zu streichen. es ist als wäre er nur ein Freund. Die Gewohnheit hält uns zusammen. Im Moment frage ich mich, ob da überhaupt Gefühle sind. ob ich sie gerade nur nicht sehen kann oder ob es sinnlos ist weiter zu machen. ich weiß das mal welche da waren, aber wo sind sie jetzt? Irgendwie habe ich die rosarote Brille verloren und ohne rosarote Brille es ist schwer eine Beziehung zu führen. Ich war noch nie für das Mittelmaß.

ich weiß dass wir nicht in Hollywood leben und dass mein Leben keinen Film ist und dass ich wohl froh sein sollte jemanden zu haben der mich nimmt wie ich bin und der mich einigermaßen - zumindest- versteht, aber ist das schon alles für den Rest meines Lebens? Muss ich mich damit zufrieden geben?

Mir war schon immer bewusst, dass dies eine erwachsene Liebe ist. nicht so wie früher mit dem ganzen Herzschmerz. Wenn man liebt bis es Sschmerzt. Wenn es einem das Herz zerreißt und man kaum atmen kann. Oder wenn man das Gefühl hat dass das Herz einem gleich aus der Brust springt.

Vielleicht erzähl ich Euch ja mal davon.....

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Mittwoch, 5. April 2017
New Start
Heute war mein erster Tag in der neuen Firma. Es ist noch völlig surreal für mich wieder zu arbeiten.

Ich kann mich mit dem Gedanken noch nicht so ganz anfreunden wieder jeden Tag meine 8 Stunden im Büro zu verbringen.

Bei der Einarbeitung sind meine Gedanken ständig wieder weggedriftet und ich habe mich gefragt, ob das ganze wirklich von Dauer sein wird.

Sie machen es mir einfach mich wohl zu fühlen, allerdings bin ich ein gebranntes Kind und kann nicht mehr so aus meiner Haut.

Beim Mittagessen als wir uns so salopp unterhalten haben ist mir bei manch meinen Aussagen aufgefallen, dass ich zukünftig wirklich besser meine Klappe halten sollte.

Eigentlich total bescheuert, aber ich will nie wieder erleben, was mir widerfahren ist.

Wie können 2 Jahre einen so kaputt machen?

Und gerade weil es mir so schwer fällt Menschen zu vertrauen, frage ich mich, ob ich wirklich schon wieder so weit bin.

Aber ich weiß, dass ich muss.

T. und ich haben Ausgaben und die müssen finanziert werden. Vom zu Hause sitzen wird das nicht passieren.

Ja, das setzt mich unter Druck. Was wenn ich was besseres hätte finden können? Was wenn es schief geht? was wenn Chef und Kollegen auch so Schweine sind wie das letzte mal?

Ich habe keine Furcht vor Arbeit im allgemeinen, versteht mich nicht falsch. ich arbeite gerne, wenn es mich erfüllt und der Tag schnell rum geht und vorallem abwechslungsreich ist.

Aber diesen Anforderungen konnte bisher keiner gerecht werden. Immer wenn ich alles konnte, wurde es mir langweilig und wenn ich dann weitere Aufgaben haben wollte, bin ich dadurch immer irgendeinem Kollegen in die Quere gekommen.

Ich bin nicht der Typ für große Firmen. Da sieht man nur gerne die Leute, die still und schweigsam ihre Arbeiten erledigen und wieder nach Hause gehen. Nun ja, nicht ganz. Im Falle meiner letzten Firma wurde Gequatsche, Getanze und Gesinge geduldet, sofern man ein paar Kollegen fand die dabei mitmachten. Es gab welche die konnten den ganzen Tag im Internet surven und das eben erwähnte machen ohne, dass es dadurch einen Tadel gab. Jemanden der arbeiten möchte, Vorschläge bringt und ihnen etwas Arbeit abnehmen möchte, wurde nicht gern gesehen. Warum auch - dann hatten sie ja keine Ausrede mehr "SOOOO Viel zu tun zu haben".


Nun ja, das alles muss ich irgendwie hinter mir lassen, auch wenn es mir einfach schwer fällt.

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Abreagiert
Nachtrag zum 03. April

Vielleicht habe ich doch etwas über reagiert.

Habe mit meiner Chefin gesprochen und es hat sich alles irgendwie so einfach angefühlt. Vielleicht bin ich nur etwas gereizt und überfordert was nun alles auf mich zu kommt.

Vielleicht tut es mir und T. gut, wenn ich wieder arbeite und ich zu kaputt bin um mich über solche Dinge weiter aufzuregen.

Allerdings möchte ich das Problem auch nicht aufschieben.

Aber heute bin ich viel gelassener und kann auch wieder klarer denken.

Nur Gott weiß, was er mit mir vor hat.

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Ohne Worte
Nachtrag zum 1. April

Ich glaube ich spinne

Es ist Samstag. T und ich haben ganz gemütlich einen Film angeschaut. Als der um halb 10 (Werbepausenfrei dank Sky) zu Ende ist, geht T. Ins Bett, da er um 8 aufstehen will um mit seinen Jungs in Station zu gehen. Das Spiel ist erst 13.30 Uhr also was soll der Scheiß?

Ich bin genervt von dem Fussballthema. Und aufgrund meiner sowieso schon angespannten emotionalen Verfassung überlege ich, ob ich so auf Dauer wiklich leben will.

Nachdem ich einen Film mehr oder weniger angeschaut habe, beschließe ich lieber ins Bett zu gehen und zu versuchen diesen beschissenen Tag zu beenden.

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Fuck you very very much
Nachtrag zum 31. März


Ich kann nicht schlafen und bin nur am heulen. Wann ist das passiert? Wann ist mir mein Leben entglitten? Die Panikatacken bekomme ich seit meinem letzten Arbeitsplatz. Auch jetzt nach 1 Jahr Auszeit kommen sie wieder. Und das alles nur weil ich nun wieder anfange zu arbeiten. Werde ich jemals wieder normal sein?

Und ja ich habe ein schlechtes Gewissen , ich hatte Angst vor der Reaktion und darauf was ich genau sagen kann, ohne mein ganzes Ich nach außen kehren zu müssen. Aber jetzt habe ich Angst, dass meine Lüge raus kommt. Ich habe viel zu spät registriert, wie eng der Kontakt zwischen beiden Firmen ist.

Jetzt ist es zu spät und ich muss hoffen, dass es nicht raus kommt. In ein paar Monaten kräht kein Hahn mehr danach, in welchem Monat ich angefangen habe.

T. versteht mein Verhalten nicht. Er regt sich auf, dass ich überhaupt gelogen habe, aber ihm ist Geld so wichtig, dass ich mich in dem Gehalt nicht durch irgendwelche Faktoren drücken lassen wollte.

Ich bin wach und frage mich ernsthaft, ob ich weiter leben möchte. Und im Moment hält mich eigentlich nur die Tatsache davon ab, dass meine Eltern noch leben und ich ihnen dies ersparen möchte. Ansonsten fürchte ich, gäbe es keinen Grund mein Leben fortzusetzen.

Mir fehlt der Grund zu Leben. Wann ist das passiert? Ich war schon immer mal wieder in einer Krise, aber so am Ende war ich nicht mal vor einem Jahr.

Ja ok, ich gebe zu, dass mir die Kinderlosigkeit immer mal mehr mal weniger zu setzt. Mehr wenn mal wieder die nächste Freundin schwanger ist, weniger wenn ich mich mit dem Gedanken abgefunden habe, wieder die nächste Freundin verloren zu haben.

Ich kann nicht gut mit Kindern und habe auch absolut kein Interesse über Schwangerschaftsprobleme oder die Konsistenz des Windelinhalts zu diskutieren.

Einerseits denke ich, dass es gut ist, dass ich keine Kinder bekommen kann, andererseits bin ich der Meinung, dass ich eine gute Mutter gewordem wäre.

Hab ich die ersten Jahre gedacht, dass es vielleicht für uns ein Segen ist kinderlos zu bleiben, da wir unser Leben in vollen Zügen genießen können. Ausschlafen, Feiern, Sonntage auf dem Sofa verbringen, Fernreisen zu unternehmen so überkommt mich nun eher das Gefühl, dass unsere Beziehung auf dem Nullpunkt angekommen ist.

Das ist irgendwie über Nacht passiert. Ist das möglich?

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