Montag, 10. April 2017
Das verflixte 7. Jahr
Und schon wieder ist ein Wochenende vorbei. 

Am Freitag war ich mit einer Freundin im Kino.  Eigentlich habe ich dieses babygerede satt aber da meine einzige nichtschwangere Freundin  abgesagt hat und t. geschäftlich sowieso erst spät abends nach Hause kommen würde, habe ich nicht zu Hause sitzen wollen.  Kino ist zwar nicht feiern aber immerhin raus. Und  eine Schwangere ist genau so gut wie die Nächste.

 Es sind derzeit aber auch wirklich alle schwanger oder frisch Mutter.  Es bleibt mir daher eh nichts anderes übrig als mich daran zu gewöhnen dass dies die zukünftige Normalität  wird.

T. hat im Übrigen bis heute weder gefragt in welchem Film noch mit wem ich weg war. Dass er sich meiner so selbstverständlich ist kotzt  mich an.

Gestern waren wir dann auf einem Geburtstag eingeladen . T  hatte keine Lust und auf die erforderliche Übernachtung schon überhaupt nicht. Er wollte allen den Grund kund tun. Das konnte  ich aber noch gerade rechtzeitig verhindern in dem ich eine weitere Geburtstagsparty vorlug. Es wäre sicherlich richtig gut angekommen wenn der wahre Grund, der ist nämlich der, er müsse morgen fit für das Spiel sein, rausgekommen wäre .  Man könnte gerade meinen er spielt selbst.

Ich will aber nicht alles auf ihn schieben. Ich war selbst zwiegespalten, denke aber dass Gesellschaft und tanzen genau das richtige gewesen wäre um meine dunklen Geister zu vertreiben.

Mir ging schon auf die Nerven, dass er an der Geburtstagsgesellschaft keinen Anteil genommen  hat sondern die meiste Zeit u  seinem Handy schauend auf der Terasse verbracht hat.

Zum Glück bin ich zu Hause  eingeschlafen bevor ich mir dazu weiter Gedanken machen konnte. Und als ich heute morgen aufgestanden bin war T. schon aufbruchbereit.

Ich bin so erschöpft dass ich heute nicht auf ein fest gefahren bin sondern auf meinem Balkon ein Buch gelesen habe.  T. ist erst vorhin nach Hause gekommen. Ich habe auch nicht vorher mit ihm gerechnet da er morgen frei hat.  Er hatte  zwar vom Sieg gute Laune aber in Anbetracht der Zeit  war er nicht mehr nüchtern. Mir viel es heute schwer meinen Unmut zu verbergen und war streitsüchtig. Zum Glück hat er das meiste ignoriert sonst wäre der Abend nicht gut ausgegangen.

Wir sind im verflixten  7. Jahr und würde nur eine Beziehung daran zu Bruch gehen würde ich vermutlich gehen. Aber es ist eine Ehe und - wenn auch kinderlos- so kann ich diese nicht so einfach beendet.

Ich weiss dass nur ich so empfinde.  Ich weiss dass er unser Leben so mag wie es ist.  Ich weiss nicht ob unser miteinander schob immer so war und ich nur aufgewacht bin oder die Veränderung Stück für Stück in den letzten Monaten vor sich gegangen  ist. 

Für T. steht fest, dass ich jederzeit ziemlich empfindlich bin. Aber soll ich so weiter leben?

Würde ich jemanden kennen lernen, so garantiere ich für nichts mehr. Die Zeit in der ich standfest bleiben konnte ist vorbei. Mir  fehlt einfach zu viel. Aber die Angst, dass ich mich danach reumütig wieder an dieses unabhängige Leben zurück sehnen könnte ist allgegenwärtig.  Noch.

Damals wollte ich die Freiheit von heute.
Heute die Abhängigkeit von damals.

Ich will unseren gemeinsamen Urlaub abwarten und denke ernsthaft über die Anschaffung eines Hundes nach in der Hoffnung in dieser Aufgabe Erfüllung zu bekommen.

Auch wenn man nicht in der Vergangenheit leben soll, so schweifen meine Gedanken immer öfter ab.

Gerade kommt mir das was ich heute morgen gelesen habe in den Sinn:

"Irgendwo jenseits von richtig und falsch liegt ein Garten . Dort sehen wir uns wieder."

Und dann bin ich ganz weit in der Vergangenheit. Ja irgendwann. Irgendwann  seh ich J. wieder. Und dann spielt die Vergangenheit keine Rolle mehr. 

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